Ausflug nach Bornstedt

Wer gerade keine größere Reise, etwa nach Rom machen kann, weil er entweder keine Zeit oder kein Geld hat, oder sich nicht so sehr anstrengen darf oder will, oder wer einfach etwas Schönes unternehmen will, für den ist ein Ausflug in die Toskana genau das Richtige.

 

Das ehemalige Rittergut  Bornstedt, von dem Romantiker auf dem Thron, Friedr. Wilh. IV. im 19. Jh. im  Italienischen Villenstil umgestaltet, erreicht man bequem mit dem Auto (Parkplatz Ribbeckstraße - Bornstedt oder an der Historischen Mühle - Sanssouci) oder mit Bus oder S-Bahn  von Berlin aus bis Hauptbhf. Potsdam, dann mit der Straßenbahn Linie 92 bis Endstation Kirschallee. ( kurzer Fußweg, links  halten)  oder Bus 6.. bis Histor. Mühle,Sanssouci (schöner Fußweg bergab ca. 500 m)

 

Die Geschichte Bornstedts beginnt schon 1157, als der Gründer der Mark Brandenburg, der Askanierfürst Albrecht der Bär seinem adligen Gefolgsmann Esicus de Burnenstede das ehem. slawische Fischerdörfchen verlieh. Es bekam mit seinem neuen Herrn seinen neuen Namen und wurde christianisiert. Urkundlich 1304 erstmalig erwähnt, feiert Bornstedt 2004 sein 700 jähriges Jubiläum. Nach mehrjähriger Arbeit wurde es rekonstruiert und renoviert und im Sommer 2002 der Öffentlichkeit übergeben - ein einmaliges Baudenkmal - das italienische Dörfchen in der Potsdamer Schlösser- und Gartenlandschaft, es gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Zu einem Krongut und wahrhaften Mustergut (für die Mark Brandenburg richtungweisend)  verwandelten es ab 1867 Friedrich III. (der spätere 99-Tage-Kaiser) und seine Gemahlin Viktoria, die princess royale von England in ihrer langen Kronprinzenzeit bis 1888. Friedrich konnte alle Gutsbediensteten mit Namen anreden, hospitierte in der Dorfschule, hat sogar selbst dort einmal unterrichtet, er lobte den Fleiß der Kinder, bemängelte aber den Zustand der Bibeln und hat neue gestiftet. Viktoria richtete in Bornstedt einen Kindergarten nach Fröbelschem Vorbild ein. 

 

Ein Kinderspielplatz mit Holztieren erinnert  an Viktorias Verdienste in der Viehzucht (sie führte Englische Rinder ein, weil ihr die märkischen Rinder zu fade schmeckten). Der Rosengarten im Gutshof am See, die nach englischem Vorbild bemalten Orgelpfeifen in der Kirche, der Taufstein, das    mit dem Allianzwappen ...  sind Beispiele der Kultur, die Viktoria dem Land schenkte. 

 

Kunst und Handwerk

Hier  wird alte Geschichte mit historischen Handwerkstechniken und modernen Akzenten verbunden

In der Glashütte Johann Kunkel, benannt nach dem Alchemisten des Großen Kurfürsten, der auf der Pfaueninsel Gold herstellen sollte, dem dabei die Erfindung des Potsdamer Rubinglases gelang, kann man an der hinteren Wand Werkzeuge und Beispiele dieser Kunst sehen. Man kann einem Glasbläser selbst bei seiner Arbeit zuschauen. Neben den Brandenburger Traditionshütten Annenwalde und Glashütte sind auch Böhmen, Schlesien, und Süddeutschland mit einem Glas- und Kristallsortiment vertreten , das zum Verkauf angeboten wird 

 
 

 

  

Bei der Barbierin von Bornstedt bekommt man eine neue Frisur oder kann kostbare Düfte aus Florenz oder England erstehen. Eine Besonderheit es gibt hier sogar ein Standesamt. Man kann entsprechende Räume für seine Festlichkeiten mieten in den Kaiserlichen Salons, im Brauhaus, der Weinscheune Habel und in einem neuen Weinkeller. In der Remise gibt es Floristik, Gartenmöbeldesign, edle Bio-Spezialitäten, eine Kerzenzieherei, im 1.Stock gutes märkisches Kunsthandwerk.

In einem Buchladen kann man sich mit Literatur, insbesondere über die Hohenzollern und Preußen, Preußenkrimis, Potsdamführern, Postern, Souvenirs und Postkarten usw. versorgen.

Mein Lieblingsplatz ist vor der Hofbäckerei, wo man bei Kaffee und frischem Kuchen oder im Holzofen gebackenem Brot mediterranes Flair genießen und alten Geschichten nachsinnen kann.

 

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